Terroir vs. Boden
Vor drei Millionen Jahren hat sich das Binnenmeer aus unserer Gegend zurückgezogen und die Seitenarme der Donau haben hier reichlich Schotter und Kiesel abgelagert. Es ist also ziemlich schottrig, meist kalkreich und schottrig in unseren Weingärten der Lagen in Weiden am See. Das ist das Terroir. Wie gut etwas auf dieser Grundlage gedeihen kann und vor allem, was davon geerntet werden kann, ist Sache des Bodens.
Dieser Boden ist nicht allein gottgegeben; unter einer Kultur wie dem Weingarten ist er vor allem menschengeschaffen. Ein Weingarten kann nur auf einem gesunden, lebendigen, begrünten Boden balanciert wachsen! Nicht auf einem zu Tode gedüngten Grab, auf dem jeder Halm niedergespritzt und jedes Insekt getötet wurde.
Ganz selbstverständlich ist es daher für uns, dass wir unsere Lagen in Weiden am See ganzjährig begrünt haben. Dass in dieser Begrünung Scharen von Insekten herumschwirren und darunter sich hunderte Regenwürmer tummeln. Dass wir den Boden ausschließlich mechanisch bearbeiten und mit eigenem Kompost nur aus Grünschnitt düngen. Dass wir den Boden so lebendig und vielfältig wie möglich halten. Auf Kosten des Ertrages? Ja. Wir ernten bei weitem nicht das, was ein konventionell arbeitender Betrieb zu ernten imstande ist. Aber dass es nicht um die Menge geht, braucht hier nicht erwähnt zu werden.
Es geht einzig um den Hareter-Wein.
Und da haben wir gemerkt, dass oft die Ebenen mit kargem Oberboden und kalkreichem Unterboden der Lagen in Weiden am See viel spannendere Weine hervorbringen als die vielbesungenen Südhänge oder die warmen Sandböden.
Die Lagen in Weiden am See - Zeiselberg, Rosenberg, Ungerberg, Bühl, Satz, Kranawitzel und Neuberg.
Die Lebendigkeit von Hareter-Wein und Boden wird auf unserem Etikett symbolisiert durch den Regenwurm. Darwin hat die Wichtigkeit dieses unscheinbaren Lebewesens auf den Punkt gebracht: „Es ist wohl wunderbar, wenn wir uns überlegen, dass die ganze Masse des oberflächlichen Humus durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen ist und alle paar Jahre wiederum durch sie hindurchgehen wird. […] Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutungsvolle Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese niedrig organisierten Geschöpfe.“